Sport ist ihr Hobby

Sportoutfit_Action_Schneidersitz

Für das S bei den 12 letters of handmade fashion gab es bei mir nur eine Option: Sportsachen! Beim Sport hat ja jeder so sein Motto: „Dabei sein ist alles.“ „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ „Sport ist Mord.“ Mein Motto ist: „Man sollte nie sportlicher aussehen als man ist.“ Manchmal sehe ich Leute, die vom Stirnband bis zu den Socken in die neueste superstylische Kollektion von Ausrüster XY gehüllt sind, dazu wahlweise noch Hightech-Schuhe, Hightech-Laufuhr, Hightech-Fahrrad oder Öko-fairtrade-Yogamatte. Wenn’s dann ans Bewegen geht, zeigt sich, dass ein schickes Outfit regelmäßiges Üben nicht ersetzen kann.
Da ich das mit dem regelmäßigen Üben aber auch nicht so genau nehme, setze ich gerne auf etwas Understatement beim Sportoutfit. Man darf ruhig sehen, dass ich von Olympia weit entfernt bin (Außer von der Ritter Sport Olympia, die liegt immer griffbereit.) Bis vor Kurzem habe ich meistens irgendwelche ausgemusterten T-Shirts und meine 10 Jahre alte Lieblingstrainingshose getragen. Aber wer einmal mit dem Kleidungnähen anfängt, landet wohl früher oder später auch bei Sportklamotten und so tüftele ich jetzt schon seit einer Weile an der optimalen Leggings.

Sporthose_Schneidersitz

Diese hier ist nach einem Ottobre-Schnitt („Daily Routine“, 5/2015) aus einem Sport-Jersey von Stoff+Stil entstanden. Für das Modell im Heft wurde Sweat verwendet, vermutlich fällt sie deshalb ziemlich groß aus. Nachdem ich einige Zentimeter an der Innennaht weggenommen habe, sitzt sie aber sehr bequem. Die Teilungsnähte sind abgesteppt in einem Korallton, der auch im Stoff vorkommt (Man muss seeeehr genau hingucken, um ihn zu entdecken.)

Sporthose_hinten_Schneidersitz

Für diese falschen Flatlocknähte habe ich zum allerersten Mal einen Zierstich verwendet (Es soll ja Menschen geben, die sich ihr Nähmaschinenmodell nach der Anzahl der Zierstiche aussuchen. Da gehöre ich ganz offensichtlich nicht zu.). Er sieht aus wie Stacheldraht und passt gut zu dem Tarnmuster. Obwohl ich sonst kein Fan von Army-Look bin, finde ich’s ganz hübsch. Der Stoff hat eine unregelmäßige Struktur mit kleinen „Löchern“, sehr angenehm zu tragen.

Ich hatte noch etwas übrig und habe mir daraus ein Top genäht. Aber nachdem ich beide Teile angezogen hatte, war klar: Das passt zu gut zusammen. Wenn man mich so sieht, könnte man mir Sportlichkeit unterstellen. Deshalb zeige ich Euch und der Welt ein anderes Shirt, das ich vor ein paar Wochen genäht habe, eigentlich um es beim Yoga zu tragen.

Sportoutfit_Schneidersitz

Ich wollte gerne ein lässiges Teil mit offenem Rücken. Dafür habe ich den Kleiderschnitt „Kyoto“ von La Maison Victor (Jan/Feb 2016) genommen, die Ärmel gekürzt und statt des Rockes ein superbreites Bündchen angesetzt. Das ist wirklich praktisch, weil es den Bauch gewissermaßen „einpackt“ und das Shirt auch in Bewegung nicht nach oben rutscht. Dummerweise gilt das nicht für den oberen Teil, der über das Gesicht fällt, sobald ich mich nach unten beuge. Das macht die Atmung im Herabschauenden Hund etwas schwierig. Aber es gibt ja auch „aufrechte“ Sportarten, bei denen das Shirt sich deutlich besser macht. Der semitransparente Ausbrenner-Jersey ist auch von Stoff+Stil.

Sportshirt_Ruecken_Schneidersitz

Der sichtbare Sport-BH ist übrigens Teil des Nur-nicht-zu-perfekt-Konzeptes. Nur bei den Schuhen hat sich meine Eitelkeit bei diesen Fotos durchgesetzt. Meine echten Laufschuhe sind tatsächlich die einzigen im ganzen Schuhschrank, die ganz allein nach funktionalen Aspekten ausgewählt wurden. Und sie sind soooo häßlich. Dann doch lieber die schönen in der Lieblingsfarbe.

Sportliche Grüße
Christine

PS: Ob bei den 12 letters of handmade fashion auch Sportwetten abgeschlossen werden können? Ich tippe jedenfalls darauf, dass sich am 31. bei Fee von fairylikes noch ein paar Näholympioniken finden werden. Und wie sieht’s bei RUMS aus?

7 Kommentare zu „Sport ist ihr Hobby“

  1. Die Hose ist wirklich klasse und der Text zum unperfekten Sportoutfit grandios :o) Auch das Shirt gefällt mir richtig gut. Tolle Kombi!

    Ganz liebe Grüße
    Evelyn

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  2. „Man sollte nie sportlicher aussehen als man ist.“ – Ich lach mich schlapp, das ist ab jetzt auch mein Motto! Ein super-gutes Outfit, besonders die Shirtidee ist ganz und gar toll. Wie hast du das am Rückenausschnitt mit dem Jersey gelöst ohne wahnsinnig zu werden :O??

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  3. Das war tatsächlich ein bisschen fummelig, weil der Jersey sich beim Zuschneiden etwas verzogen hat und dann die Knipse nicht mehr so richtig übereinander passten. Ist ein bisschen schief, aber für ein Sportshirt genau richtig 😉 Die Ausschnittkanten sind auch nicht richtig eingefasst, ich habe einfach einen Jerseystreifen dran genäht, der sich über die Kante bzw. die Naht rollt.
    Liebe Grüße!

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  4. Jetzt dacht ich mir gerade das ich gerne ein Like da lassen würde, aber für Gewöhnlich ist das auf Blogs nicht immer so einfach. Mir gefallen deine Sportsachen wirklich sehr, und du hast wirklich recht. Ich habe vor Kurzem mit dem Laufen begonnen und mir günstige Sportschuhe gekauft. Danach durfte ich mir von diversen Couch-Trainern anhören, das ich doch ohne teuere Schuhe nur meine Gelenke kaputt machen würde. Außerdem macht doch Sport in selbstgemachten Sportklamotten gleich dreifach Spaß!

    Ganz liebe Grüße, Miriam

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