Falsche Norwegersocken und echte Nikolausgeschenke

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Das N. Wenn ich mich so auf diversen Blogs und bei Instagram umsehe, stelle ich fest, dass ich nicht die Einzige bin, die in einen Zustand größter Ratlosigkeit fiel, als Sandra von Rehgeschwister das N als Novemberbuchstaben der 12 letters of handmade fashion zog. Es ist ja nicht so, als wäre mir dazu gar nichts eingefallen, aber auf Negligé, Nadelstreifen und Neopren hatte ich gerade gar keine Lust. Auch Jennys wie immer toller Inspirationspost auf exclamtion-point brachte diesmal nicht die Erleuchtung. Ich hätte endlich mal mein navyblaues Kleid fertigstellen können, das schon seit Wochen auf die letzten Handgriffe wartet. Aber dann überkam mich eine gähnende Nähmüdigkeit. Fängt zwar auch mit N an, ist aber nicht so richtig „fashion“. Und lässt sich auch schlecht fotografieren.

Also verabschiedete ich mich innerlich erstmal vom N und fing an zu stricken. Das geht im Herbst eigentlich immer: einfache Sachen gerne in der Bahn, größere und kompliziertere Stücke gemütlich auf dem Sofa. Und am liebsten Socken. So wie diese hier. Ich muss zugeben: Ich hatte kurz darüber nachgedacht, diese Socken als Norweger (mit N!) zu verkaufen. Aber nach meinem Islandpulligeständnis kann ich ja keinem mehr weismachen, dass ich den Unterschied zu Fair Isle nicht kenne. Gmmpf.

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Die Anleitung von Yvette Noel habe ich bei Ravelry gefunden. Das Muster heißt Fireweeds, also Weidenröschen (Die gehören übrigens zur Familie der Nachtkerzengewächse (mit N!), aber das wäre jetzt wirklich sehr weit hergeholt.) Weidenröschen sind eigentlich weiß, rosa oder rot. Aber da meine Socken nicht botanisch korrekt sein, sondern zum Rest des Kleiderschranks passen müssen, habe ich Regia-Sockenwolle in Jeansblau und Natur verwendet.
Das Muster gehört definitiv zur S-Bahn-untauglichen Sorte – ein gewisses Maß an Konzentration ist auf jeden Fall erforderlich. Dafür hat man danach aber auch wunderschöne Socken, die von jeder Seite anders aussehen. Ist das nicht hübsch, dass sogar die Sohle ein eigenes Muster hat? Schade, dass ich meine Füße so selten von unten sehe.

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Ich mag es sehr gerne, wenn Socken nicht in Schuhen und unter Hosenbeinen verschwinden, sondern noch ein bisschen hervorluken. Allerdings nicht in Sandalen, auch wenn das ja immer mal wieder als neuer Modetrend beworben wird (Stichwort „Statement-Socke“). Und Pünktchenmuster in grün und pink zum schicken Hosenanzug kann ich auch nicht so viel abgewinnen. Aber in Winterschuhe gehören für mich selbstgestrickte Socken. So. Und deshalb habe ich zu jeder Hose, jedem Kleid und jedem Paar Boots (und das sind viele) die passenden Socken. Und außerdem noch welche für die Yogastunde. Und als Pantoffelersatz.

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Mein Sockenbedarf ist also recht groß, meine Strickwut aber noch größer. Deshalb verschenke ich gerne welche an Familie und Freunde. In den nächsten Wochen wird hier wohl wieder das ein oder andere Paar den Besitzer wechseln. Man kann sie nämlich auch wunderbar mit netten Kleinigkeiten, Schokolade und Nüssen füllen und hat dann das perfekte Nikolausgeschenk. Tadaa! N wie Nikolaussocken! Okay, okay, ein bisschen geschummelt ist das schon, weil ich die Weidenröschensocken ja selbst behalte. Aaaber ich habe einfach noch ein Paar gestrickt. Diesmal mit echtem Norwegermuster!

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Und die verschenke ich – an eine(n) von Euch. Zum Füßewärmen oder zum Dekorativ-an-die-Wand-hängen. Schreibt mir einfach bis 29. November, 18:00 Uhr, einen Kommentar. Was war Euer schönstes, originellstes, schrecklichstes Nikolausgeschenk? Am Dienstag wird unter allen Einträgen ausgelost, so dass der Nikolaus (oder der Postmann) das Päckchen pünktlich bis zum 6. Dezember abliefern kann. (Die genauen Teilnahmebedingungen findet Ihr hier.)

Für alle, die selbst die Stricknadeln schwingen wollen: Die Anleitung für die Norwegersocken gibt es bei Drops, das Garn ist Schoeller+Stahl Merino Mix.

Hohoho
Christine (die jetzt schon mal anfängt ihre Schuhe zu putzen, damit bis zum 6. alles glänzt)

PS: Am 30. November seht Ihr bei Sandra/Rehgeschwister noch mehr Handmade Fashion zum November-N.
Mit meinen Nicht-Norweger-Nikolaus-Socken reihe ich mich heute bei RUMS ein und zeige, was ich im November Auf den Nadeln hatte.

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21 Kommentare zu „Falsche Norwegersocken und echte Nikolausgeschenke“

  1. Wow. Meistens gab es Schokolade, also als Kind… kann mich an eine Puppe erinnern, die es mal gab, die war für mich so schön und wurde geliebt. Die Socken wären das wunderbarste Geschenk für mich. Ich kann keine stricken und diese sind eindach Meisterklasse. Phanrastisch! Wunderbar.

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  2. Jep, auch ich bin nach anfänglicher Euphorie in ein Loch gefallen – Du errätst nie, was ich als „N“ zeigen werde :))
    Norweger, Nikolaus, Nachtkerze alles prima!! Puh, wie lange sitzt Du an solchen Socken?? Auf jeden Fall toll geworden!
    Liebe Grüße,
    Sandra

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    1. Danke, liebe Sandra. Ich bin ganz gespannt auf Deine N-Werk 😉 Aber was es auch wird, bei Dir bin ich mir sicher, dass es mal wieder wunderschön wird.
      Wie lange ich brauche? Schwer zu sagen, weil ich meistens in vielen kleinen Zeiteinheiten arbeiten. Auf jeden Fall dauert es am Anfang immer recht lang. Wenn ich das Muster drin hab, kann ich dann auch mal locker ein längeres Stück „abarbeiten“. Und bei der zweiten Socke dauert’s dann wieder, weil sich so eine gewisse Ungeduld einstellt. Aber da muss ich dann durch. 🙂
      Schöne Grüße
      Christine

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  3. Liebe Christine, deine Socken sind der Traum des Tages! Wunderschön! Da ich selber stricke, weiß ich schon, was da an Arbeit drin steckt.

    Weißt du, ich hatte mal „was mach ich jetzt nur“ Nikolaus -Erlebnis. Es war Sturm für die Nacht angesagt, heftiger Ostseesturm mit Orkanböen. Meine Freundin hatte Nachtschicht, also keinen Plan, ob und wann sie wieder daheim sein würde. Der Mann dazu irgendwo in Deutschland mit dem LKW unterwegs. Und die Kinder allein zu Hause. Also die zwei zu meinen beiden gepackt und „schlaft gut“. Nächster Morgen Nikolaus. Meine Bücher-Kinder, die beiden nicht. Meine Schoki-Kinder, die beiden gar nicht. Bei uns immer ein Familienvideo oder Ausflug im Stiefel und -ja, richtig- bei denen nicht. Irgendwie hab ich dann aber alle 5 Stiefel gerecht bestückt und es wurde ein lautstark-freudiger Nikolaus-Morgen. Und der Sturm hatte bei uns auch keinen Schaden verursacht. Hohoho 😉

    Ich wünsche dir eine schöne Advenstzeit!

    Liebe Grüße ella

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  4. Hallo Christine
    Ich kann mich meinen VorKommentatorinnen nur anschließen. Schön geworden die Socken.
    Ich habe auch schon einige Variationen von Norwegermustern in Socken verstrickt – allerdings nur am Schaft.
    Mich würde interessieren, ob die Socken trotz Spannfäden elastisch sind und ob Du beim Anziehen hängen bleibst ^o)
    LG – Ute, Maschentraeumereien

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    1. Liebe Ute,
      vielen Dank!
      Die Socken sind zwar etwas weniger elastisch, aber absolut ausreichend. Ich achte aber auch sehr darauf, die Fäden locker genug zu halten, weil es mir auch schon passiert ist, dass ich am Ende die fertige Socke nur mit Mühe anziehen konnte. 😉 Da die Farbe bei dem blau-weißen Muster meist nach max. 2 Maschen wechselt, gibt es auch innen keine lange Fäden. Dort, wo mal eine Farbe länger gestrickt wird, achte ich darauf, sie hinten zu verkreuzen, also den Arbeitsfaden abwechselnd über und unter dem gerade nicht benötigten Faden zu holen. Das klappt ganz gut, obwohl das Maschenbild dann etwas unruhiger wird. Bei den Norwegersocken habe ich das wegen des dicken Garns nicht gemacht. Da müsste man beim Anziehen dann wirklich etwas vorsichtiger sein, um nicht mit den Zehen hängen zu bleiben.
      Schöne Grüße
      Christine

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    2. Hallo Christine
      Danke für die ausführliche Antwort 🙂
      Nachdem ich die Technik bereits vielfach verwendet habe (im Moment habe ich ein Babyjäckchen auf der Nadel – siehe Bologbeitrag) fühle ich mich durch Deine Infos ermutigt, dies bei Socken auszuprobieren 🙂
      Schönen Abend Dir
      LG, Ute – Maschentraeumereien

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  5. Also, erstmal: die Socken sind der Knaller!
    Hier kommt meine Nikolausgeschichte, die ich vor 9 Jahren erlebt hab. Unsere Kinder waren 5 und 3 und haben sich den ganzen Nikolaustag gezankt. Es wurde geschrien und gequengelt, bis meine Nerven schwach wurden, und ich fieserweise das Telefon nahm und dem Nikolaus absagte… Was kam es mir da gelegen, dass ich an diesem Abend Ausgang hatte. Ich ging also, und trug meinen Mann auf, doch die Stiefel zu füllen. Als ich am Abend nach Hause kam, fand ich neben den Kinderschuhen ein Glas Milch und eine Notiz mit den Worten: “Hei Nikolaus wier haben uns wieder ferdragen!“ Mein Herz war gerührt. Der Zettel ist noch heute in der Schatzkammer dieser Familie zu finden. :–) 🎅
    PS. Ich hätte auch noch eine schöne Zahnfeegeschichte☀
    Liebe Grüße, Nicole

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  6. Huhu, hab über Rums und deine tollen Socken zu dir gefunden und gleich eine Frage.
    Gibt es eine idiotensichere Anfängeranleitung für Socken? Ich würde gerne selber welche stricken, aber es reicht bisher immer nur zu Stulpen. Und meine Recherchen im WWW haben ganz tolle Sachen ergeben, Bumerangfersen und so, aber ich kann einfach nicht einschätzen, ob das anfängerfreundlich ist.
    Vielen Dank und liebe Grüße

    Edith

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    1. Liebe Edith,
      ich habe Sockenstricken ganz klassisch aus einem Buch gelernt 😉 Empfehlen kann ich aber die Videos von eliZZZa auf nadelspiel.com. Da ist alles sehr ausführlich und anschaulich erklärt. Zur Bumerangferse gibt’s das: http://www.nadelspiel.com/2009/02/02/bumerangferse-leicht-gemacht-teil-1/
      Bei den ersten Malen sah die Ferse bei mir noch etwas unregelmäßig aus, aber mit ein bisschen Übung klappt’s fast im Schlaf.
      Und wenn Du Stulpen strickst, ist der größte Teil der Socke doch schon geschafft 😉 Viel Erfolg!
      Schöne Grüße
      Christine

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  7. Hallo….die Socken sind einfach gigantisch.
    Ich habe selbst zwei Paar Socken in meinem Leben gestrickt-nur aus Wolle,die selbst ein Muster macht-und fand das schon sehr anstrengend und langwierig.
    Und du willst so ein Kunstwerk auch noch verschenken?!
    Bei uns kommt jedes Jahr der Nikolaus mit dem Ruprecht von der Gemeinde für die Kinder zwischen 2 und 8 Jahren.
    Das ist jedesmal wieder spannend….nur einmal hatten wir Pech und der Nikolaus wurde vorher anscheinend nicht sorgfältig „eingearbeitet“ und war sehr wortkarg.
    Den Kindern hat es trotzdem gefallen 🙂
    LG,Anja

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  8. Liebe Christine,
    deine Socken sind der Hammer geworden, sie sind super schön! Und dieses Traumpaar möchtest du wirklich einfach so verschenken? Ui, da versuche ich super gerne mein Glück, sie haben auch noch genau meine Farben! Wenn ich mich recht erinnere, habe ich als Kind einmal so eine bunte Plastikspirale zu Nikolaus bekommen, die so die Treppen herunterlaufen kann. Kennst du die? Die waren super cool.
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen Advent und einen prall gefüllten Stiefel!
    Liebe Grüße,
    Katharina

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  9. So schöne Socken! Allesamt! Ich stricke auch sehr gern zweifarbig, derzeit auch Socken als Weihnachtsgeschenk für den Liebsten.
    Meine liebste Nikolauserinnerung sind die Bonbon-Ruten, die mir meine ältere Schwester früher immer in den Stiefel gesteckt hat. So nach dem Moto, du bist zwar ein Satansbraten aber ich hab dich trotzdem lieb! 😉 ich habe mein armes Schwester-Herz nämlich IMMER furchtbar geärgert.

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  10. Liebe Christine,
    tja, ich Dusselkopp hab zu spät kommentiert und mir damit selbst die Gewinnchance genommen 😛 Die Socken sind der Hammer! Deinen Beitrag und deine Wort- und vor allem auch Buchstabenspielereien habe ich mal wieder mit Genuss gelesen! Einfach nur herrlich! Viele Grüße Dani

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